Frage von Oliver P.:
„Ich war immer der Meinung, dass es ein Kaufsignal ist, wenn der Interessent nach Referenzen fragt. Die Referenzen, die wir nach draußen geben, sind sehr sorgfältig ausgesucht. Außerdem haben wir von jedem das okay und trotzdem stelle ich keinen signifikanten Auftragseingang fest. Was machen wir verkehrt?“
Meine Antwort:
Jedes Unternehmen oder jeder Verkäufer sollte eine Liste von zufriedenen Kunden haben. Diese sollten auch bereit sind, mit einem neuen Interessenten zu telefonieren oder eine E-Mail zu beantworten. Das ist Schritt 1.
Sobald du diese Liste hast, wirst du mit dieser Liste sehr sorgfältig umgehen.
Gibst du diese Liste an deine potentiellen Interessenten raus und hast wenige zusätzliche Aufträge, dann läuft in deinem Verkaufsprozess irgendetwas schief.
Du gehst auch das Risiko ein, dass du deine Kunden verbrennst, wenn du sie mit unqualifizierten Kundenanfragen bzw. mit Interessenten bombardierst, die den Weg nicht mit dir gehen wollen.
Deswegen ist es wichtig, eine ganz qualifizierte Frage zu stellen, bevor du weitere Aktivitäten startest. Fragt dich der Interessent: „Können Sie mir einige Referenzen und Empfehlungen senden, mit denen ich Kontakt aufnehmen kann?“ dann sollte deine Antwort lauten:
„Ja, das mache ich sehr gerne, Herr Interessent. Folgende Frage an Sie: Nehmen wir an, Sie nehmen Kontakt zu den Referenzen auf und Sie erhalten ein sehr positives Feedback bezüglich unserer Produkte/Dienstleistungen – was sind die nächsten Schritte und was ist das Ziel?“
Warum diese Frage so wichtig ist
Die Antwort deines Interessenten wird viel aussagen über den Stand deiner Gespräche und wo dein Interessent im Entscheidungsprozess steht.
Antwortet dein Interessent zum Beispiel:
„Okay, wir werden die Referenzen von den anderen Anbietern ebenfalls überprüfen und uns dann intern zusammensetzen und mit der besten Option die Abschlussgespräche führen.“
Jetzt ist dein Interessent nicht bereit, den weiteren Weg alleine mit dir zu gehen. Du solltest weitere Gespräche führen und ihn von dem Nutzen deiner Produkte mehr überzeugen. Erst dann wird er erkennen, dass deine Lösung die richtige für ihn ist und du ihm sein Problem löst.
Es kann auch sein, dass du bisher mit der verkehrten Person gesprochen hast.
Direkt gesagt solltest du deine Referenzen und Empfehlungen nicht dazu einsetzen, dass ein Interessent erfährt, ob die Lösung für ihn okay ist. Es geht hier um vertrauensbildende Maßnahmen mit der Bestätigung, dass dein Angebot dazu beiträgt, die Probleme des Hauses zu lösen. Und das ist ein großer Unterschied.
Sagt jemand in der Art:
„Okay, wenn die Referenzen gut sind, dann gehen wir voran im Projekt.“
Jetzt weißt du, dass sie deine Lösung gekauft haben und das ist nun wirklich ein großes Kaufsignal. Finde heraus, was die nächsten Schritte sind nachdem die Referenzen gecheckt worden sind.
Was zu tun ist, wenn es kein Kaufsignal ist
Dann bietet es sich an, folgendes zu sagen:
„Herr Interessent, Empfehlungen und Referenzen legen den Grundstein für unseren Erfolg. Ich habe viele Namen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen von Geschäftsführern und Inhaber diverser Unternehmen. Alle sind bereit, mit denen zu sprechen, die mit uns im Geschäft vorangehen wollen. Für mich hört sich das im Moment so an, dass Sie noch nicht zu 100% von dem überzeugt sind, was Sie von mir gehört haben. Nehmen wir uns doch einige Minuten Zeit und sprechen über Ihre Anforderungen und wenn wir übereinstimmen, dann sprechen Sie mit einem zufriedenen Kunden, der unsere Produkte bereits erfolgreich einsetzt. Ist das ein fairer Vorschlag?“
Geh behutsam mit deinen Referenzen um.
Mit dieser Antwort wirst du vielleicht erreichen, dass dein Gesprächspartner alle Karten offen auf den Tisch legt. Du nutzt die Zeit sogar zu seinem Vorteil.
Gehst du so vor, wirst du sehen, wie deine Abschlussquote nach oben geht: mit den richtigen Referenzen und Empfehlungen.
© Werner F. Hahn, Verkaufstrainings und Coaching mit Umsetzungs-Garantie
Foto: fotolia