Wie entsteht ein gesundes Selbstwertgefühl? Durch einen Blick in den Spiegel? Wohl kaum: Wenn auch ein angenehmes Äußeres vieles leichter macht, allein genügt dies nicht, denn Schönheit ist vergänglich. Wer lediglich aus Äußerlichkeiten sein Selbstwertgefühl schöpft, dem versiegt der Brunnen irgendwann. Und was bleibt dann übrig? Kommen dann die unzähligen Schönheitsoperationen?

Stell dir ein Kind vor, das sich in der Familie wohl fühlt und dem alle Liebe zuteil wird. Ihm werden allerdings auch Grenzen gesetzt: „Wir haben dich lieb, auch wenn wir dir dieses oder jenes Verhalten nicht durchgehen lassen können.“

Das Kind erfährt von den Menschen, denen es voll vertraut, was es aus ihrer Sicht besonders gut kann. Jeder Fortschritt in seiner Entwicklung löst wohltuende Freude und Lob aus. Alle nehmen Anteil daran: „Jawohl, du bist uns wichtig.“

Wird das Kind gefördert, werden seine Stärken unterstützt, und es erhält eine klare Orientierung, es fühlt sich bestätigt und wird gerne lernen. Es hat mit seinen
Verhaltensweisen Erfolg. Diese wird es auch im späteren Leben anwenden.

Es werden sich im Verlauf der Kindheit aber auch Verhaltensweisen eingeschliffen haben, die in neuen Situationen außerhalb der Familie weniger erfolgreich sind. Dann entwickelt der Erwachsene entweder neue Verhaltensweisen oder „rennt immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand“. Im zweiten Fall macht man wiederholt dieselben schlechten Erfahrungen, die mit der Zeit das Selbstwertgefühl untergraben.

„Ein jeder gibt den Wert sich selbst“, sagte bereits Friedrich Schiller. Dieser Satz wurde über lange Zeit vergessen. Bescheidenheit galt und gilt vielfach heute noch als Tugend (was bereits ein Widerspruch ist).

Bescheidene Menschen fallen kaum auf. Ihre Leistungen werden selten gewürdigt. Es kann passieren, dass andere sich in ihrem Glanz sonnen. Wer
sollte einen Menschen und seine Leistungen wertschätzen, wenn er es nicht selber tut?

Sich selbst zu mögen und zu loben bedeutet keineswegs, egoistisch zu sein, und muss oft erst gelernt werden. Da spuken noch solche Sprüche aus der Kindheit herum wie: „Eigenlob stinkt!“ Vergiss solche Sprüche getrost. Freue dich über deine Leistungen und stelle dein Licht niemals unter den Scheffel.

Du wirst feststellen, dass es dir mit der Zeit immer leichter fallen wird, Lob von anderen anzunehmen. Darüber darfst du dich vorbehaltlos freuen: Jeder Mensch braucht Anerkennung.

Wenn du von den anderen nicht genug Anerkennung bekommst, habe ich noch fünf Tipps für dich:
1. Nimm dich so an, wie du bist.
2. Achte und liebe dich selbst.
3. Gehe liebevoll mit dir um.
4. Gönne dir von Zeit zu Zeit etwas Gutes.
5. Tu etwas für dich selbst.

Dreh den Spieß um:
Halte dein Ego aus dem Verkaufsprozess heraus.