Jeder Handschlag, bei dem beide Hände eingesetzt werden, soll Aufrichtigkeit, Vertrauen oder tief empfundene Gefühle ausdrücken. Dabei sollte man zwei wichtige Punkte beachten: Erstens wird die linke Hand benutzt, um die Tiefe der Gefühle mitzuteilen, die der Initiator vermitteln möchte. Dabei gilt die Faustregel: Je höher die linke Hand auf den rechten Arm des Empfängers gelegt wird, desto stärker sind die Gefühle. Man kann dahinter schon eine Art Umarmung erkennen, die linke Hand des Initiators ist ein Thermometer der Nähe – je weiter oben, desto mehr Nähe soll demonstriert werden. Der Initiator will damit eine innige Verbindung ausdrücken, gleichzeitig aber auch die Begegnung kontrollieren.

 

Der Händedruck gehört zu den Basics im Vertrieb. Es ist erstaunlich, wie oft Verkäufer noch nicht verstehen, wie ein Händedruck professionell erfolgen soll. An einen schlechten Händedruck werden sich die Menschen immer erinnern. Er kann sogar deinen Verkauf kosten.

 

Was genau macht einen guten Händedruck aus? Hier kommen zwölf Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest:

 

  1. Die feuchte Nudel

    Ein weicher Händedruck vermittelt einen Mangel an Selbstvertrauen und Kompetenz. Er fühlt sich einfach eklig an. Ein wenig mehr Leben und Aktivität tut dir besonders gut.

  2. Der Schraubstock

    Sehr beliebt bei Geschäftsleuten. Er zeigt den Wunsch nach Dominanz. Der Anwender will früh die Kontrolle übernehmen. Beim Schraubstock weist die Handfläche nach unten, die Hände bewegen sich einmal heftig nach unten, gefolgt von zwei oder drei energischen Pumpbewegungen und einem Griff, der jedem das Blut abdrückt.

  3. Der steif ausgestreckte Arm

    Wie der Vorstoß mit der Handfläche nach unten ist der steif ausgestreckte Arm bei der Begrüßung hauptsachlich bei aggressiven Typen zu finden. Hauptzweck ist es, Sie auf Abstand und damit vom eigenen persönlichen Raum fern zu halten. Der steif vorgestreckte Arm wird auch von Menschen verwendet, die in ländlichen Gebieten aufgewachsen sind, wo die persönliche Zone größer ist. Sie wollen damit ihr Territorium schützen.

  4. Der Beidhänder

    Dieser Handschlag ist in Unternehmen auf der ganzen Welt beliebt und ist oft mit direktem Blickkontakt, einem offenen, beruhigenden Lächeln und einer zuversichtlichen Wiederholung des Namens verbunden, begleitet von der aufrichtigen Frage, wie es dem anderen geht. Mit dem Beidhänder verstärkst du den Körperkontakt, der vom anderen ausging, und erlangst die Kontrolle über den Empfänger, weil du seine rechte Hand festhältst. Manchmal wird der Beidhänder auch »Politiker-Handschlag« genannt, weil der Anwender seinem Gegenüber suggerieren will, er sei vertrauenswürdig und ehrlich.

  5. Arm und Schulter umgreifen

    Auch speziell bei Politikern zu finden. Mit der linken Hand wird der Unterarm, der Oberarm oder sogar die Schulter berührt. Das soll Rapport erzeugen. Wenn du allerdings die Person noch nicht kennst, fühlt sie sich wie ein Eindringen in ihre Intimsphäre. Halte deine linke Hand ganz aus dem Prozess des Handgebens heraus.

  6. Der Pumpengriff

    Mit eindeutig landläufiger Note greift der Pumpenschwinger nach der Hand des anderen und pumpt energisch und schnell auf und ab. Bis zu sieben Auf- und ab-Bewegungen sind akzeptabel, doch manche Pumpenschwinger pumpen völlig unkontrolliert weiter als ab irgendwann Wasser fließen würde.

  7. Sich weigern, loszulassen

    Dies ist noch ein Kraftspiel. Halte weiterhin die Hand ganz fest, nachdem du sie schon längst loslassen wolltest. Dein Gesprächspartner fühlt sich gefangen – ob das gut ist für den weiteren Gesprächsverlauf?

  8. Der Griff nach den Fingerspitzen

    Dieser “Fehlgriff“ passiert häufig bei Begrüßungen zwischen Mann und Frau. Dabei verpassen sich die Handflächen und der Initiator greift versehentlich nach den Fingern des anderen.
    Wenn das bei dir einmal der Fall sein sollte, nimm mit der linken Hand die rechte Hand des anderen, leg sie richtig in deine rechte Hand und sag lächelnd: „Versuchen wir es noch einmal.“ Dann schüttelst du die Hand. Das verschafft dir Glaubwürdigkeit, denn damit zeigst du dem anderen, dass er wichtig ist und du ihn angemessen begrüßen willst.

  9. Der Steckerzieher

    Beliebt bei Machtmenschen und häufige Ursache für Tränen in den Augen, in extremen Fallen auch für Bänderrisse. Der Steckerzieher ist der Vater des gebeugten Armauskuglers. Die ausgestreckte Hand des anderen wird energisch ergriffen und dann heftig nach hinten gezogen in dem Versuch, den anderen in das eigene Territorium zu zerren. Der Empfänger verliert häufig das Gleichgewicht und jegliche Freude an der Begegnung.

    Der Versuch, den Empfänger in sein eigenes Territorium zu ziehen, kann drei verschiedene Gründe haben: Entweder ist der Initiator so unsicher, dass er sich nur in seiner eigenen persönlichen Zone sicher fühlt, oder der Initiator stammt aus einer Kultur, wo die persönliche Zone kleiner ist. Oder aber er will die Kontrolle erlangen und Sie aus dem Gleichgewicht bringen. Aul jeden Fall will er die Begegnung nach seinen Vorstellungen gestalten.

 

  1. Vermeidung von Blickkontakt

    Der Blickkontakt ist für den Aufbau einer harmonischen Beziehung unerlässlich. Achte stets darauf, beim Händedruck den Gesprächspartner in die Augen zu schauen. Und wenn du dabei noch lächelst, hast du schnell die Sympathien gewonnen.

  2. Feuchtigkeit

    Dies ist ein häufiges Problem bei Netzwerkereignissen. Wenn du Rechtshänder bist, hältst du dein Getränk in deiner dominanten rechten Hand. Willst du diese rechte Hand jetzt für einen Händedruck benutzen, ist sie kalt, feucht und klamm. Die Lösung? Halte dein Getränk stattdessen in deiner linken Hand. Übrigens: wenn du zu der Gruppe der 2,8% der Bevölkerung gehörst, die an Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) leiden, solltest du immer ein Leinentaschentuch griffbereit vorhalten.

  3. Kulturell empfindlich sein

    Die obigen Richtlinien gelten für Europa. Händedruck-Etikette ist auf der ganzen Welt anders. Wenn du also auf Reisen bist, solltest du nicht davon ausgehen, dass jeder die Hände genauso schüttelt. In manchen Kulturen verwenden Menschen einen sehr sanften Griff, im Gegensatz zu einem festen. In anderen schütteln sich nur Menschen gleichen Geschlechts die Hände. Und noch andere Kulturen ziehen es vor, sich überhaupt nicht die Hand zu geben. Recherchiere, damit du respektvoll sein kannst. Respekt ist ein großartiger Rapport-Builder.

Dein Händedruck gibt den Ton an, nicht nur für die unmittelbare Begegnung mit jemandem, sondern für deine gesamte Beziehung zu ihm. Setz mit einem selbstbewussten, aber nicht überheblichen Händedruck den richtigen Ton. Du musst die andere Person nicht dominieren, du musst dich mit ihm verbinden. Und ein zuvorkommender, respektvoller Händedruck wird genau das tun.

 

 

Resümee:Wenn du noch kein persönliches Verhältnis zu deinem Gesprächspartner hast, solltest du ihn nur mit einem einhändigen Handschlag begrüßen.

 

 

© Werner F. Hahn

Foto: fotolia

 

 

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